Gebrauchtwagenpreise: Bald wieder sinkende Preise für gebrauchte Autos?

Gebrauchtwagen sind aktuell sehr teuer, teurer noch als vor einigen Jahren. Eine Auswertung der Fahrzeugbörse Mobile.de ergab einen durchschnittlichen Kaufpreis von 32.277 Euro für Gebrauchtwagen im August 2022. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es noch 27.176 Euro – ein Anstieg von 18,8 Prozent. Aber warum ist das so? Folgende Umstände und Faktoren haben die Gebrauchtwagenpreise deutlich erhöht. 

Geringe Verfügbarkeit von Neufahrzeugen

Lange Lieferzeiten – besonders bei E-Autos – und ständige Verspätungen: Einen Neuwagen zu bekommen, kann derzeit zu einer echten Herausforderung werden. Ein Grund dafür: Der Mangel an Chips beziehungsweise Halbleitern. Denn die sind mittlerweile nicht mehr nur in Luxuswagen verbaut, sondern Teil der “lebenswichtigen” Funktionen in fast jedem Fahrzeug. Das führt zu einer starken Verknappung des Angebots an Neuwagen: 2022 wurden nur 2,65 Millionen Autos neu angemeldet, 2019 waren es noch 3,6 Millionen. Die Folge: Käufer:innen schwenken von Neuwagen auf Gebrauchte um, wodurch die Zahl der verfügbaren Gebrauchten deutlich sinkt. Auch Mietwagenfirmen, Vorführwagen oder Tageszulassungen haben Einfluss auf das Angebot. Das wiederum treibt die Gebrauchtwagenpreise in die Höhe. Apropos: Neuwagen oder Gebrauchtwagen kaufen? Die Vor- und Nachteile

Die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Autoindustrie 

Die Chip-Knappheit bestand schon in den Jahren zuvor, durch die Corona-Pandemie und damit verbundene Produktionsausfälle und Lieferketten-Engpässe wurde dieses Problem aber noch einmal verschärft. Doch nicht nur die Pandemie, auch der Ukraine-Krieg hat eine Auswirkung auf den Automarkt: Die Energiekosten steigen – und damit auch die Kosten von Neuwagen. Zeitgleich steigen mit erhöhter Nachfrage auch die Gebrauchtwagenpreise. Wenn du dich trotzdem für den Kauf entscheidest, solltest du einige Dinge beachten. Lies hierzu: Checkliste für den Gebrauchtwagenkauf – 7 Schritte zu deinem neuen Gebrauchten

Wann und ob Gebrauchtwagenpreise überhaupt wieder sinken, darüber sind sich Expert:innen nicht ganz einig. Derzeit stagnieren die Preise für gebrauchte Autos – auf hohem Niveau. Sinkende Preise sind erst einmal wohl nicht in Sicht, vor allem nicht für das so beliebte SUV-Fahrzeugsegment. Das ist für die meisten Expert:innen klar. Stattdessen befürchten einige sogar, dass sich das hohe Preisniveau als das neue “Normal” einpendeln könnte.

Denn die Probleme, die Gebrauchtwagenpreise steigen lassen, sind nach wie vor nicht gelöst. Noch immer ist die Automobilbranche von langen Lieferketten abhängig und auch Halbleiter bleiben Mangelware, war die Ukraine doch einer der Hauptlieferanten. Aber auch saisonale Unterschiede fallen ins Gewicht: Während die Preise für Gebrauchtwagen im Frühjahr meist sinken, steigen sie im Herbst wieder. Apropos: Neues Auto kaufen? Das ist der beste Zeitpunkt!

Doch es gibt auch gegenteilige Prognosen – und die stützen sich auf den US-Markt, der als guter Indikator für den deutschen Markt gilt. In den USA sanken die Preise für Gebrauchtwagen nämlich um knapp 15 Prozent. Auch die sogenannten Standtage, die beschreiben, wie lange ein Wagen beim Autohändler inseriert ist, nutzen Expert:innen als Indikator für Preisentwicklungen. Zuletzt stieg deren Zahl wieder – von 91 auf 97 Tage. Womöglich ein Zeichen erster Entspannung.

Du möchtest einen Gebrauchtwagen kaufen und trotz hoher Preise Geld sparen? Das kann funktionieren, wenn du ein paar Dinge beachtest.

1. Angebote von Privatpersonen vergleichen: Günstigere Preise, höherer Verhandlungsspielraum – Gebrauchtwagen von Privatpersonen zu kaufen kann auch Vorteile haben. Achte trotzdem darauf, wichtige Punkte vertraglich festzuhalten und Schäden und Kilometerstand festzuhalten. Außerdem wichtig: Privatpersonen können die Gewährleistung ausschließen. Treten kurz nach dem Kauf also noch Mängel auf, müssen private Verkäufer:innen nicht nachbessern und du bleibst womöglich auf den Kosten sitzen.
   
   

2. Preisverhandlungen mit Autohändlern: Wer klug vorgeht, kann bei Händlern oft noch etwas am Preis drehen. Wichtig dabei ist, vorab Preise zu vergleichen, um den Verhandlungsspielraum in etwa abschätzen zu können. Auch mögliche kleinere Schäden am Auto, wie Kratzer oder Dellen, öffnen Spielraum für Preissenkungen. Aber selbst, wenn sich am Preis selbst nichts mehr machen lässt, kannst du womöglich noch ein paar Details aushandeln: Sommer- oder Winterräder zum Beispiel oder Ermäßigungen bei künftigen Inspektionen. Interessant in diesem Zusammenhang: Das A und O der Autowartung – Diese Wartungsintervalle sollten Autobesitzer einhalten
   
   

3. Saisonale Schwankungen nutzen: Es kann sich lohnen, den Autokauf von der Jahreszeit abhängig zu machen. Denn im Frühjahr sinken die Preise für Gebrauchtwagen in der Regel, im Herbst steigen sie. Warum? Mit Blick auf die kalte Jahreszeit suchen Autofahrer eher ein Fahrzeug, bei dem beispielsweise ein Unfall durch Glatteis keinen hohen Wertverlust verursacht. Neuwagen hingegen sind im Winter eher billiger, weil unter anderem Autohändler dann Platz für neue Modelle schaffen möchten.
   
   

4. Kompromisse eingehen: Du willst unbedingt dieses eine Modell oder diese eine Ausstattung? Das kann schwierig werden, wenn du beim Autokauf Geld sparen möchtest. Besser ist es, flexibel zu bleiben – und vielleicht ein ganz anderes Auto für sich zu entdecken als ursprünglich geplant. Denn auch abseits der Bestseller gibt es qualitativ gleichwertige Modelle, die dein Händler womöglich schneller verkaufen möchte. Was sich auch lohnt: Darüber nachdenken, welche Ausstattung du wirklich brauchst. Wer auf Extras und Sonderwünsche verzichtet, spart viel Geld. Auch interessant: Die richtige Autofinanzierung finden – Das sind deine Optionen

Du fährst sowieso nur selten Auto und musst nicht unbedingt eines besitzen? Gerade in Großstädten lohnt sich Carsharing oft mehr als der eigene Gebrauchte. Über große Anbieter kannst du von fast überall ganz unkompliziert ein Auto für kurze Zeit mieten. Aber auch in Kleinstädten kannst du dir ein Auto mit anderen teilen: über private Anbieter, beispielsweise mit Freund:innen, Familienangehörigen oder Nachbarn.

Und es gibt noch eine Option: Lerne Auto Abos als Alternative kennen!

Du magst es flexibel? Dann ist ein Auto Abo wie das von FINN womöglich genau die richtige Alternative zum Gebrauchtwagenkauf. Der Vorteil: Du bekommst dein Auto nicht nur schnell vor die Haustür geliefert, sondern fährst damit oft auch günstiger. Schwankende Gebrauchtwagenpreise? Nicht dein Problem! Dank deiner fixen monatlichen Rate weißt du genau, welche Kosten auf dich zukommen. Außerdem musst du dir keine Sorgen um Versicherung, TÜV, Steuern, Wartung, Verschleiß und den Wertverlust deines Autos machen. Unser Versprechen: Du fährst immer genau das Auto, das gerade zu deiner Lebenssituation passt.