Weltweiter Vergleich: Hier ist Autofahren am günstigsten

Andere Länder, andere Preise. Wie viel Sie ein Auto kostet, hängt stark davon ab, in welchem Land Sie es kaufen und fahren. Sprit, Einkommen und Co. sind wesentliche Faktoren, um zu bestimmen, wie teuer der Besitz eines Autos ist. Wir fassen die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für ein Auto im weltweiten Vergleich zusammen und verraten, wo Autofahren am günstigsten ist.

Von Australien bis Zypern: Internationaler Vergleich der Autokosten

Sie entscheiden, wann es wohin gehen soll: Wer unabhängig, flexibel und bequem reisen möchte, kommt am eigenen Auto nicht vorbei. Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt allerdings: Es wird immer teurer, ein Auto zu besitzen – unter anderem wegen steigender Unterhaltskosten, wie Sprit, Versicherung und Steuern. Der ADAC untermauert das mit Zahlen zu steigenden Kaufpreisen: Einer jüngsten Untersuchung zufolge sind die Durchschnittspreise aller angebotenen Modelle zwischen 2017 und Mitte 2022 um 19 Prozent gestiegen.


In welchen Ländern kostet Autofahren nun aber am meisten? Wo ist es besonders teuer, ein Auto zu kaufen und wo sind die Unterhaltskosten am höchsten? Um das herauszufinden, haben wir uns unter anderem die Kraftstoffpreise im Verhältnis zum durchschnittlichen Monatslohn angesehen und herausgefunden, in welchen Ländern Einwohner:innen den höchsten Prozentsatz ihres Durchschnittslohns ausgeben müssen, um ein Auto zu fahren. Oder das beliebteste Auto im Land zu kaufen.


Beginnen wollen wir mit der zusammenfassenden Statistik, die sowohl Anschaffungs- als auch Unterhaltskosten für ein Auto in den jeweiligen Ländern vereint. In der Folge gehen wir in separaten Auflistungen explizit und genauer auf den Kaufpreis für das beliebteste Auto im Land und die Spritpreise ein.

Hier ist Autofahren besonders teuer

1. Mexiko

Autokosten-Bewertung: 9,70/10

Für die meisten Mexikaner:innen bleibt das eigene Auto ein Traum. Im internationalen Vergleich ist Mexiko trauriger Spitzenreiter, wenn es um die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für ein Auto geht. Die Hauptursache für die schlechte Bewertung sind die hohen Spritpreise. Darüber hinaus sind die Kosten des beliebtesten Autos im Land – dem Nissan Versa – im Vergleich zum Durchschnittseinkommen des mittelamerikanischen Staates am dritthöchsten.

 

2. Estland

Autokosten-Bewertung: 8,79/10

Direkt dahinter folgt Estland, mit nur 0,01 Punkten Unterschied. Grund für das enge Kopf-an-Kopf-Rennen sind sowohl das Verhältnis zwischen Anschaffungspreis für das beliebteste Auto im Land und dem Durchschnittseinkommen wie auch der in Relation gesetzte Spritpreis. In beiden Kategorien belegt der baltische Staat einen Platz unter den ersten Zehn, den Anschaffungspreis betreffend sogar Platz eins. Im internationalen Vergleich der Länder mit den höchsten Anschaffungs- und Unterhaltskosten für ein Auto landet Estland damit auf Gesamtplatz zwei.


3. Lettland

Autokosten-Bewertung: 8,64/10

Den dritten Platz im weltweiten Vergleich der Länder mit den höchsten Anschaffungs- und Unterhaltskosten für ein Auto nimmt der direkte Nachbar Estlands ein: Lettland. Bezogen auf den Anteil der Autopreise im Verhältnis zum Jahreseinkommen rangiert das osteuropäische Land auf Platz vier. Weil auch die ins Verhältnis gesetzten Spritpreise zu den höchsten weltweit zählen, kommt Lettland auf eine Gesamtbewertung von 8,64 von 10 Punkten.



Luxemburg ist das günstigste Land für Autobesitzer

Hier kosten das Auto und dessen Unterhalt am wenigsten

1. Luxemburg

Autokosten-Bewertung: 0,46/10

Das beliebteste Auto im Land – der Volkswagen Golf – kostet die Einwohner:innen Luxemburgs am wenigsten. Dem hohen Durchschnittseinkommen sei Dank. Auch bei den Spritpreisen im Verhältnis zum Einkommen liegt das Großherzogtum an der Spitze. Mit dem Ergebnis: Keine Nation fährt günstiger Auto.

  

2. Vereinigte Staaten

Autokosten-Bewertung: 0,91/10

Auf der US-Beliebtheitsskala ganz oben steht der Ford F-150. Was Anschaffung und Unterhalt in Bezug auf den Durchschnittslohn im Land betrifft, rangieren die USA auf Platz zwei. Grund sind vor allem die sehr niedrigen proportionalen Spritpreise, wodurch das Tanken zur Nebensache wird. Setzt man die Kaufpreise für ein Auto in Relation zum Jahreseinkommen finden sich die Vereinigten Staaten ebenfalls in den Top Ten wieder.   


3. Australien

Autokosten-Bewertung: 1,97/10

Australien belegt den dritten Platz im weltweiten Vergleich der Länder mit den niedrigsten Anschaffungs- und Unterhaltskosten für ein Auto. Der Kaufpreis für ein Auto ist, gemessen am Gehalt, vergleichsweise niedrig und sorgt zusammen mit den recht günstigen Spritpreisen im Verhältnis zum Einkommen der Einwohner:innen für einen Platz auf dem Podium. Betrachtet man nur die Statistik zum Spritpreis, belegt Australien – neben Deutschland – sogar Platz zwei. Ein Auto zu besitzen ist in “Down Under” also vergleichsweise günstig.



Deutschlandbelegt im internationalen Vergleich Platz zehn, zusammen mit Großbritannien. Anschaffungs- und Unterhaltskosten für ein Auto zusammengefasst bewegen sich damit im oberen Mittelfeld. Doch wie eingangs beschrieben: Die Kosten steigen auch hierzulande. Was aber, wenn Sie trotzdem flexibel und unabhängig Ihren eigenen Pkw fahren möchten? Immer mehr Menschen steigen um – auf ein Auto Abo. Gab es im Jahr 2020 noch 40.000 aktive Abonnenten, sind für 2030 bis zu einer Million Abonnements in Deutschland vorhergesagt. Gründe sind neben flexiblen Laufzeiten von sechs oder zwölf Monaten sowie einer papierlosen Abwicklung auch die All-inclusive-Raten der verschiedenen Anbieter. Das FINN Auto Abo zum Beispiel deckt alle Kosten rund um Versicherung, Wartung, Steuern und vielem mehr bereits ab.



Hier kostet Einwohner:innen ein eigenes Auto am meisten

1. Estland

99,61 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens 

In Estland kostet das beliebteste Auto des Landes – der Toyota RAV4 – im internationalen Vergleich am meisten. Einwohner:innen müssen dafür fast ein ganzes Jahreseinkommen auf den Tisch legen, das im Schnitt 33.188 US-Dollar beträgt. Der Mangel an Neuwagen und eine Inflationsrate von 22,7 Prozent sind wesentliche Kostentreiber und sorgen dafür, dass die Preise in die Höhe steigen.


2. Israel

97,02 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens 

In Israel spart man ebenfalls sehr lange auf einen Neuwagen – zumindest, wenn es der Toyota Corolla sein soll. Das beliebteste Auto kostet den/die Durchschnittsbürger:in mehr als 97 Prozent des Jahreseinkommens (42.165 US-Dollar) – und das, obwohl der Verdienst relativ hoch ist. Schuld an den hohen Anschaffungskosten ist vor allem der fehlende Wettbewerb zwischen den Auto-Importeuren in Israel.


3. Mexiko

95,58 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens 

Vergleicht man nur die Anschaffungskosten für ein Auto, komplettiert Mexiko das Podium. Das beliebteste Auto des Landes – der Nissan Versa – kostet die Einwohner:innen knapp 96 Prozent ihres durchschnittlichen Jahreseinkommens in Höhe von 16.429 US-Dollar.

 


Japan ist das Land mit den günstigsten Autos

Nicht lange sparen: Hier kommt man schnell an ein neues Auto

1. Japan

26,34 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens 

Japan thront an der Spitze der Länder mit den niedrigsten Anschaffungskosten für ein Auto. Der Honda N-Box kostet hier 10.462 US-Dollar, was umgerechnet nur knapp 26 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens (39.711 US-Dollar) entspricht. Warum gerade dieser Wagen? Er ist in Japan auch deswegen so beliebt, weil aufgrund seiner Größe und des sehr sparsamen Motors niedrigere Steuer- und Versicherungskosten fällig werden.


2. Frankreich

36,16 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens 

An zweiter Stelle steht Frankreich, dessen Bürger:innen rund 36 Prozent ihres durchschnittlichen Jahreseinkommens in Höhe von 49.313 US-Dollar für das beliebteste Auto im Land ausgeben – den Peugeot 208. Der Kompaktwagen hat dank seines sparsamen Motors eine hohe Laufleistung und ist kostengünstig zu reparieren. Einmal angeschafft, läuft dieser Franzose ewig.


3. Luxemburg

36,69 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens 

In Luxemburg ist der Volkswagen Golf besonders beliebt – auch, weil er für Einwohner:innen des Großherzogtums durchaus erschwinglich ist. Gut 37 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens kostet der Wolfsburger Kassenschlager. Mit stolzen 73.657 US-Dollar ist das Durchschnittseinkommen im internationalen Vergleich aber auch sehr hoch.



Deutschland liegt im internationalen Vergleich der Anschaffungskosten für das beliebteste Auto im Land (VW Golf) mit einem Ergebnis von 61,38 Prozent außerhalb der Top Ten.



Die Länder mit den höchsten Spritpreisen

1. Mexiko

0,22 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens

Obwohl Mexiko dank staatlicher Subventionen und einer blühenden Ölindustrie zu den Ländern mit den niedrigsten Spritpreisen gehört, geben Autofahrer:innen in Mexiko verglichen mit ihrem Einkommen am meisten für den Sprit aus. Pro Liter kostet der Kraftstoff 0,22 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens.


2. Slowakei

0,15 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens

Auf Platz zwei folgt die Slowakei, wo Einwohner:innen 0,15 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens für einen Liter Sprit ausgeben müssen. Wenig überraschend, denn das Land hat eines der niedrigsten Durchschnittseinkommen im internationalen Vergleich.


3. Griechenland

0,14 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens

Griechenland erhebt mit die höchsten Steuern auf Kraftstoff in der EU. Bis zu 24 Prozent können fällig werden. Klar, dass sich das auch auf den Spritpreis auswirkt. Für einen Liter zahlen Griech:innen an der Zapfsäule 0,14 Prozent ihres durchschnittlichen Monatseinkommens - der dritte Platz.


  


Hier tankt es sich besonders günstig

1. Island, Luxemburg, Schweiz, Vereinigte Staaten

0,05 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens

Hier schmerzt die Fahrt zur Zapfsäule nicht so sehr: Geht es um günstiges Tanken teilen sich mit Island, Luxemburg, Schweiz und den USA gleich vier Länder den Spitzenplatz. Autofahrer:innen zahlen hier nur 0,05 Prozent ihres Monatseinkommens für einen Liter Sprit – und das, obwohl die Spritpreise in den einzelnen Ländern doch stark variieren. Die USA haben einen der niedrigsten Spritpreise überhaupt, Island und die Schweiz liegen im internationalen Vergleich dagegen sehr weit oben. Wieso sie sich dennoch den Platz in dieser Statistik teilen? Es sind die hohen Durchschnittslöhne, die die proportionalen Kosten senken.


2. Deutschland und viele mehr  

0.06 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens

Günstig tanken können auch die Einwohner:innen von Dänemark, Belgien und Kanada – trotz hoher Kraftstoffsteuern. Grund sind die vergleichsweise hohen Monatseinkommen. Damit aber nicht genug: Den zweiten Platz teilen sich gleich acht Länder, darunter auch Deutschland. Überall errechnet die Statistik einen Wert von 0,06 Prozent.


3. Finnland, Frankreich, Irland, das Vereinigte Königreich

0.07 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens

Auf dem geteilten dritten Platz liegen mit Finnland, Frankreich, Irland und Großbritannien erneut vier Länder. Und die Abstände zur Spitze bleiben knapp: Mit 0,07 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens geben Einwohner:innen dieser Staaten nur unwesentlich mehr für Sprit aus. Hier sind es vor allem die vergleichsweise hohen Durchschnittslöhne, die den dazu in Relation gesetzten Kraftstoffpreis drücken.



Zur Methodik: So errechnen sich die Werte

Basis für den Ländervergleich sind zwei Faktoren, die sich wie folgt errechnen:


Spritpreis im Verhältnis zum Monatseinkommen (in Prozent): Der kombinierte Durchschnittspreis für Benzin und Diesel in jedem Land gemäß Global Petrol Prices, geteilt durch den durchschnittlichen Monatslohn (das durchschnittliche Jahreseinkommen in jedem Land gemäß der OECD geteilt durch 12). 


Anschaffungspreis im Verhältnis zum Jahreseinkommen (in Prozent): Der Preis des beliebtesten Autos in jedem Land basierend auf einer Liste der laut Amena beliebtesten Autos in den einzelnen OECD-Ländern, geteilt durch den Durchschnittslohn laut OECD.


Die Währungen wurden für eine bessere Vergleichbarkeit in US-Dollar umgerechnet. Stand der Währungskurse war der 28.11.2022 bei Google Finance.


Anschließend haben wir jedem Land für jeden der Faktoren eine Punktzahl zwischen eins und zehn gegeben, bevor wir einen Durchschnitt für jede dieser Punktzahlen gebildet haben, um unsere endgültige Gesamtpunktzahl zu erhalten.