Parken im Luxus: Deutschlands teuerste Parkplätze enthüllt

In den pulsierenden Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg stoßen Autofahrer nicht selten auf die Herausforderung, einen geeigneten Parkplatz zu finden. Der steigende Urbanisierungsgrad und der zunehmende Fahrzeugbestand tragen zu einer stetig wachsenden Nachfrage nach Parkraum in Städten bei, was die Notwendigkeit innovativer Lösungen und effizienter Raumgestaltung verdeutlicht. So stieg der Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2022 von 75% auf 77,7% (1).


Ebenso erhöht sich die Anzahl der Personenkraftwagen in Deutschland kontinuierlich. Am 1. Januar 2023 erreicht die Anzahl der in der Bundesrepublik gemeldeten Pkw mit 48,76 Millionen Fahrzeugen den höchsten Wert aller Zeiten (2).

Eine Frau steigt aus ihrem FINN Auto.

Überblick

Im FINN-Report „Parken im Luxus: Deutschlands teuerste Parkplätze enthüllt“ stellen wir einen Vergleich zwischen Fahrzeugzulassungen, Parkplatzsuchen und Preisen für Parkplätze in deutschen Großstädten her. Bei der aktuellen Entwicklung des Anstiegs der Anzahl von Personenkraftfahrzeugen von 0,6% pro Jahr in Berlin wird die Parkplatzsuche in den kommenden Jahren weiter problematisch, besonders in Großstädten wie Berlin, München oder Hamburg. Wie aber ist die aktuelle Lage der Fahrzeuganzahl pro Stadt und zur Parkplatzsuche in diesen Großstädten?


Preise für Parkplätze in Großstädten

Die Preise für Anwohner-Jahresparkkarten haben sich über die Jahre relativ konstant gehalten. Seit 2020 jedoch haben die Bundesländer die Gebührenhoheit beim Anwohnerparken. Die zuvor geltende deutschlandweite Höchstgrenze für Bewohnerparkausweise von 30,70 Euro pro Jahr wurde aufgehoben. In zahlreichen Bundesländern wurde das Recht, eigene Gebühren festzulegen, auf die Kommunen verteilt. Dadurch hat sich in Deutschland eine große Preisdifferenz aufgetan. Im März 2024 liegt die Preisdifferenz bereits bei fast 350€, wohingegen Berlin mit 10,2€ (wobei in Berlin eine Zweijahreskarte erworben werden muss, die dann 20,4€ kostet) am unteren Ende liegt und Bonn mit 360€ von der Spitze grüßt. In einigen Bundesländern wie Bayern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Saarland gibt es noch keine neuen Gebührenordnungen.

Im europäischen Vergleich steht Bonn damit aber noch lange nicht auf Platz 1. Denn mit 827€ liegt Stockholm klar ganz oben, gefolgt von Amsterdam mit 535€.

Bei Nicht-Anwohner-Parkplätzen liegt München mit knapp 5€ pro Parkplatz und Stunde abseits der Straße bundesweit in Front. Essen hingegen hat die niedrigsten Parkplatzgebühren mit etwa 3,5€ weniger (1,5€) pro Parkplatz abseits der Straße. Bei Parkplätzen an der Straße liegt Berlin mit 4€ pro Stunde auf Platz 1, wohingegen man in Schwerin mit 1€ am wenigsten bezahlt.


Preise für Anwohner-Jahresparkkarten in Deutschland nach ausgewählten Städten (Stand: Januar 2024)

  1. Berlin: 20,4 (Preis für 2 Jahre – geplant: 60€ und 100€ für 2 Jahre)

  2. Bochum: 22€

  3. München: 30€

  4. Düsseldorf: 30€

  5. Köln: 30€ (ab 2024: 100€ bis 120€ – abhängig von der Größe des Autos)

  6. Potsdam: 30€ (zukünftig 120€)

  7. Dresden: 30€ (zukünftig 120€ bis 240€

  8. Magdeburg: 30,7€

  9. Kiel: 30,7€

  10. Leverkusen: 60€ (ab 2026: 90€)

  11. Hamburg: 65€

  12. Bremen: 75€

  13. Offenbach: 75€

  14. Osnabrück: 90€ (ab 2025: 140€)

  15. Mannheim: 96€ (ab 2025: 127,5€)

  16. Koblenz: 100€ (ab März 2024: Extragebühr je nach Länge und Breite des Fahrzeugs)

  17. Heidelberg: 120€

  18. Frankfurt: 120€

  19. Neuss: 120€

  20. Reutlingen: 120€

  21. Wiesbaden: 120€

  22. Wolfsburg: 120€

  23. Mühlberg: 150€

  24. Bonn: 180€ (Ab März 2024: 360€)

  25. Karlsruhe: 180€

  26. Ludwigshafen: 180€

  27. Kaiserslautern: 200€

  28. Freiburg: 200€

  29. Trier: 200€

  30. Ulm: 200€

  31. Münster: 260€


Vergleich der Gebühren für Bewohnerparken in ausgewählten europäischen Städten im Jahr 2019 (in Euro)

  1. Stockholm: 827

  2. Amsterdam: 535

  3. Kopenhagen: 158

  4. Cottbus: 31

  5. München: 30

  6. Berlin: 10

Dauer der Parkplatzsuche

Die durchschnittliche Dauer der Parkplatzsuche pro Autofahrt liegt in Frankfurt bei 10 Minuten für Parkplätze auf der Straße und 7 Minuten für Parkplätze abseits der Straße (wie z.B. Parkhäuser). Im Vergleich mit den Großstädten der USA liegen die deutschen Städte, mit Ausnahme von Frankfurt, alle unter 10 Minuten, wohingegen man in New York eine Viertelstunde für die Parkplatzsuche benötigt. Auf das Jahr gerechnet verbringt der Frankfurter 65 Stunden auf Parkplatzsuche und hat dabei Suchkosten von fast 1.500 €.

Für die Berechnung der Suchkosten wurde der durchschnittliche deutsche mediane Stundenlohn herangezogen. Die Kosten beinhalten auch verschwendeten Kraftstoff.


Taxi & Mietautos

Die durchschnittliche Geschwindigkeit zur Hauptverkehrszeit bestätigt die Dauer der Parkplatzsuche und zeigt, dass in Großstädte wie Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf wesentlich mehr Verkehr ist. Das Ranking der Großstädten nach Anzahl der Taxis verglichen mit der Dauer der Parkplatzsuche legt eine direkte Auswirkung auf die durchschnittliche Geschwindigkeit sowie die Parkplatzsuche nahe. Das gleiche gilt für die Anzahl der Mietautos. Demnach lässt sich sagen, dass eine Häufigkeit von Taxis und Mietautos in Großstädten die Fahrgeschwindigkeit reduziert und Parkplatzsuche verlängert.




Die teuersten Parkplätze Deutschlands

Inmitten des pulsierenden Stadtlebens stoßen Autofahrer nicht nur auf die alltäglichen Herausforderungen der Parkplatzsuche, sondern auch auf einige der kostspieligsten Parkflächen Deutschlands. In unserer exklusiven Übersicht präsentieren wir die Top 10 der teuersten Parkplätze sowie die hohen Preise der Kundenparkplätze, die in einigen der renommiertesten Hotels und Standorte Deutschlands zu finden sind.



Methodik/Quellen

Die folgenden Daten wurden am 15.1.2024 vom FINN Auto Abo erhoben:


  • Die Angaben zu den Preisen der Parkplätze in deutschen Großstädten haben wir über Parkopedia ermittelt und berechnet. Dabei wurden lediglich öffentliche Parkplätze herangezogen. Im Durchschnitt fungierten 35 Parkbereiche mit diversen Parkplatzmöglichkeiten pro Stadt als herangezogene Quelle.

  • Bei der Taxi-to-Auto-Ratio sowie bei der Mietwagen-to-Auto-Ratio haben wir Statistiken zu privaten Pkw-Beständen in verschiedenen deutschen Großstädten mit der Anzahl der Taxis und Mietwagen in den gleichen deutschen Großstädten verglichen und die Ratio errechnet. Die Statistiken haben wir vom deutschen Taxi- und Mietwagenverband.

  • Die Statistiken zu Mietwagen-/ und Taxi-Beständen pro 1.000 Einwohner haben wir mithilfe der Einwohnerzahlen und der Anzahl der Taxis sowie Mietwagen in den gleichen deutschen Großstädten errechnet. Die Statistiken haben wir vom deutschen Taxi- und Mietwagenverband.

  • Die Statistiken zur Dauer der Parkplatzsuche haben wir von INRIX sowie der Bundesvereinigung Logistik (Here) entnommen und weiter bearbeitet.

  • Bei den Angaben zur Anwohner-Jahresparkkarte haben wir das Deutsche Institut für Urbanistik sowie eine Studie des ADAC herangezogen und sie in den Kontext mit europäischen Gebühren gesetzt.

  • Die Statistik zur Anzahl der Fahrzeuge pro Einwohner haben wir aus der Quelle Mobil in Deutschland ermittelt.

  • Die Suchkosten stellen sich zusammen aus: Kraftstoffmehrverbrauch, gesamtgesellschaftliche Kosten aus Emissionsverbrauch, Opportunitätskosten der Zeitverschwendung

  • Die Angaben der teuersten Parkplätze sind aus Parkopedia errechnet. Hierbei wurden Parkplätze in deutschen Großstädten miteinander verglichen und deren Verfügbarkeit für Kunden erörtert.

  • (1) Statistik zum Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung in Deutschland in den Jahren von 2000 bis 2022 (Quelle: World Bank; UN DESA)

  • (2) Statistik zur Anzahl zugelassener Pkw in Deutschland von 1960 bis 2023 (Quelle: kba)