Versicherung

Lieber Teilkasko oder doch gleich Vollkasko? Was du bei der Wahl der Kfz-Versicherung wissen musst

Bei einer Teil- und Vollkaskoversicherung gibt es wichtige Unterschiede, die du bei der Wahl deiner Kfz-Versicherung beachten solltest. Wir erklären dir, worin die Unterschiede bei Vollkasko und Teilkasko liegen und welche Kfz-Versicherung für dich die perfekte Lösung ist.

Lesedauer

5 min

Datum

21.04.2023

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Du musst dein Auto versichern? Diese Optionen hast du

Vor Unfällen im Straßenverkehr ist selbst der/die beste Fahrer:in nicht gewappnet. Demnach ist es umso wichtiger, dass du dein Auto gegen Unfälle jeder Art absichern lässt. Hierbei hast du drei Möglichkeiten einer Autoversicherung:

  • Kfz-Haftpflichtversicherung

  • Teilkaskoversicherung 

  • Vollkaskoversicherung

Die Unterschiede liegen in der Bereitstellung der Leistungen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist für alle Kfz-Halter:innen Pflicht. Optional kannst du eine Kaskoversicherung – Teil- oder Vollkasko – abschließen, die dir mehr Leistungen als den Standard bietet. Schließlich soll's beim Auto ja auch nicht nur die Mindestausstattung sein.

Vollkasko oder Teilkasko: Welche Kaskoversicherung ist die bessere Wahl für dich?

Wann lohnt sich Teilkasko? 

Teilkasko lohnt sich für dich vor allem dann, wenn bei deinem Auto schon ein deutlicher Wertverlust erkennbar ist und du das Auto nur selten nutzt. Wenn dein Auto zum Beispiel die meiste Zeit in der Garage oder unter einem Carport steht, ist eine Versicherung bei Hagelschäden wahrscheinlich weniger relevant. Welche Faktoren du bei den Kosten einer Teilkaskoversicherung zusätzlich beachten solltest, erklären wir dir weiter unten. 

Wann lohnt sich Vollkasko?

Eine Vollkaskoversicherung ist das Upgrade zur Teilkaskoversicherung. Im Gegensatz zu Teilkasko ist Vollkasko meist kostspieliger und lohnt sich vor allem bei Neuwagen in den ersten drei bis fünf Jahren und Jahreswagen. Der Umfang von Vollkasko-Leistungen variiert jedoch von Anbieter zu Anbieter. Wir empfehlen dir, verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen, bevor du dich für eine Kaskoversicherung entscheidest.

Wir halten fest: Teilkasko lohnt sich bei Fahrzeugen mit einem niedrigen Restwert und einer geringeren Nutzung, während Vollkasko bei Neuwagen und Jahreswagen sinnvoll ist – vor allem dann, wenn du bisher unfallfrei durch den Straßenverkehr gekommen bist. Auch interessant: Die besten Kfz-Versicherungen im Vergleich – Wer hat 2023 das beste Angebot?

Kostet Vollkasko immer mehr als Teilkasko?

Kostet die Vollkaskoversicherung prinzipiell mehr als die Teilkaskoversicherung? Und wie sieht es eigentlich mit der Kostenübernahme und Selbstbeteiligung aus? Die Kosten von Vollkasko und Teilkasko sind von fünf elementaren Faktoren abhängig:

  1. Jährliche Kilometerzahl
    Wer weniger Auto fährt, der vermeidet Unfälle. Diese logische Konsequenz führt dazu, dass die Gesamtkosten geringer ausfallen und eine Teil- oder Vollkaskoversicherung nicht notwendig ist. An dieser Stelle kann sogar die Haftpflichtversicherung ausreichen.
     

  2. Höhe der Selbstbeteiligung
    Je höher der eigene Beitrag im Schadensfall ist, desto weniger zahlst du für die Versicherung. Die Entscheidung liegt bei dir, wie viel Geld du dir sparen möchtest.

  3. Regionalklasse, sprich Wohnort
    Die Regionalklasse bezieht sich auf den Zulassungsbezirk, in dem der/die Fahrzeughalter:in wohnt und wie hoch die Unfallrate dort ist. Die Regionalklasse hängt demnach mit der Schadensbilanz der Bezirke zusammen. Je höher die Schadensbilanz, desto höher kann der Beitrag zu deiner Versicherung ausfallen – muss er aber nicht.

  4. Schadenfreiheitsklasse
    Die Schadenfreiheitsklasse bezieht sich darauf, wie lange du unfallfrei unterwegs bist. Jedes Kalenderjahr wird die Schadenfreiheitsklasse angepasst. Je weniger Unfälle, desto höher deine Klasse und desto niedriger die Kosten für deine Kfz-Versicherung. Wichtig: Bei der Teilkaskoversicherung gibt es keinen Schadenfreiheitsrabatt.

  5. Typklasse des Autos
    Statistisch gesehen sind manche Automarken häufiger in Unfälle verwickelt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) legt jedes Jahr die Typklassen von Autos anhand einer Zahl von 10 bis 34 fest. Diese Zahl definiert, wie hoch die Kosten deiner Kfz-Versicherung sind.

Wie du siehst, sind die Kosten für deine Kfz-Versicherung von einigen Faktoren abhängig. Hier lässt sich schon erkennen, dass Vollkasko nicht immer teurer als Teilkasko sein muss, auch wenn mehr Leistungen abgedeckt werden. Gründe hierfür sind die Faktoren drei und fünf – wenn dein Auto in einem Bezirk gemeldet ist, der eine sehr niedrige Schadensbilanz aufweist oder die Typklasse deines Autos niedrig ist, dann kann eine Vollkaskoversicherung durchaus günstiger sein als eine Teilkaskoversicherung an einem anderen Ort oder mit einem anderen Auto.

Unterschied Vollkasko und Teilkasko: Welche Leistungen sind wo enthalten?

Eine Teilkaskoversicherung sichert dich bei Schäden am eigenen Fahrzeug ab. Sie übernimmt aber, wie der Name schon sagt, nur einen gewissen Teil. Wenn dein Auto zum Beispiel brennt oder du einen Wildunfall auf der Straße hast, bist du abgesichert. Ebenso im Falle eines Diebstahls. Doch das ist nicht alles. 

Folgende Leistungen sind durch eine Teilkaskoversicherung ebenfalls abgedeckt:

  • Raub und Unterschlagung

  • Unwetterschäden, wie zum Beispiel durch Hagel

  • Glasbruch durch Steinschlag

  • Kabelschäden durch Mader & Co. 

Kurzum: Die Teilkaskoversicherung übernimmt alle Unfälle, die du nicht selbst verschuldest und für die du demnach nicht zur Verantwortung gezogen werden kannst. Bedeutet im Umkehrschluss: Teilkasko deckt keine eigenverantwortlichen Unfälle ab. Auch die Kosten infolge eines Unfalls, bei dem der/die Verursacher:in Fahrerflucht begeht, werden meist nicht übernommen.

Eine Vollkaskoversicherung deckt alle Leistungen der Teilkasko ab und bietet zusätzlichen Schutz bei unabsichtlich selbstverschuldeten Unfällen. Auch Vandalismus und Schäden, die nicht nachgewiesen werden können, werden durch Vollkasko abgesichert. 

Zwei Ausnahmen gibt es allerdings auch hier: Reifenschäden bei Vandalismus werden aus Gründen des Versicherungsbetrugs nicht übernommen, auch in Fällen von Unterschlagung greift Vollkasko nicht. 

Zusammengefasst: Der wesentliche Unterschied zwischen Teilkasko und Vollkasko liegt in der Art und Weise, wie Unfälle passieren und wer letztendlich den Schadenersatz erhält. Du möchtest deine Kfz-Versicherung kündigen? So machst du es richtig!

Und wann reicht die Haftpflichtversicherung?

Wie bereits erwähnt, kommst du nicht um eine Kfz-Haftpflichtversicherung herum. Ohne eine Kfz-Haftpflicht kannst du dein Auto nicht zulassen. Sie sichert dich bei Schäden Dritter ab – heißt, bei Personen- und Sachschäden. Verschuldest du zum Beispiel einen Unfall mit Sachschaden, übernimmt deine Haftpflichtversicherung den Schaden am Auto des Unfallgegners. Die Kfz-Haftpflicht garantiert, dass beteiligte Personen einen Schadenersatz erhalten.

Vor dem Abschluss deiner Kfz-Haftpflichtversicherung solltest du auf ein paar wichtige Dinge achten. Vergewissere dich, dass die Deckungssumme hoch genug ist. Diese wird vom Gesetzgeber festgelegt: 

  • Personenschäden: mindestens 7,5 Millionen Euro

  • Vermögensschäden: mindestens 50.000 Euro

  • Sachschäden: mindestens 1,22 Millionen Euro 

Wir empfehlen dir, Schäden deutlich höher abzusichern, damit du für den Fall der Fälle gewappnet bist. Viele Versicherer lassen sich heutzutage darauf ein, die Deckungssumme höher als gesetzlich vorgeschrieben anzusetzen. Frag' am besten bei den jeweiligen Kfz-Versicherungen nach. 

Damit deine Kfz-Haftpflicht auch im EU-Ausland greift, sollte deine Haftpflichtversicherung die sogenannte Mallorca-Police enthalten. Sie schützt dich bei verursachten Schäden außerhalb Deutschlands.

Besonders bei Fahranfänger:innen beliebt

Fahranfänger:innen verursachen statistisch gesehen mehr Unfälle und werden bei Versicherungen demnach meist höher eingestuft. Somit sind die Kosten für eine Kaskoversicherung im Vergleich zu älteren Fahrer:innen höher. Zudem starten Fahranfänger:innen in der Schadenfreiheitsklasse 0, da sie erst wenig Fahrpraxis sammeln konnten. Hier werden die höchsten Beiträge fällig. Eine zusätzliche Versicherung wie Teilkasko oder Vollkasko kann für junge Fahrer:innen also schnell ziemlich teuer werden. Es kann von Vorteil sein, das eigene Auto als Zweitwagen bei den Eltern versichern zu lassen, Familientarife zu nutzen oder den Führerschein mit 17 zu machen. Begleitetes Fahren wird nämlich oft mit einem günstigeren Versicherungstarif belohnt. 

Als Fahranfänger:in fährst du also mit der günstigeren Kfz-Haftpflichtversicherung meist besser. Übrigens: Du bist noch auf der Suche nach deinem ersten eigenen Auto? Das sind die besten Einsteigerautos! Denn auch wenn du bei der Versicherung einen Familientarif wählst, so ist ein eigener Wagen doch viel besser und cooler, als das Familienauto nutzen zu müssen.

Teil-, Vollkasko oder Haftpflicht? Spar' dir die Entscheidung!

Wenn du dich nicht mit der Frage nach der richtigen Kfz-Versicherung beschäftigen möchtest, sondern dein Auto stattdessen lieber rundum sorglos fährst, ist das FINN Auto Abo genau das Richtige für dich! Mit FINN kannst du zwischen verschiedenen Modellen und Laufzeiten ab nur einem Monat wählen und innerhalb von fünf Minuten ganz einfach dein neues Auto online bestellen.


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Und im Schadensfall? Auch hier lässt FINN dich nicht im Stich und kümmert sich kostenlos um ein Ersatzfahrzeug. Damit du sofort wieder startklar bist. Welche Schäden durch die einzelnen Versicherungen abgedeckt sind, erfährst du hier.

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