Ratgeber

TÜV-Checkliste: So kommt dein Auto garantiert durch die HU

Alle zwei Jahre muss dein Auto zur Hauptuntersuchung (HU) – umgangssprachlich einfach TÜV genannt. Fällt dein Wagen durch, ist das meist mit hohen Kosten verbunden, weil teure Reparaturen in der Werkstatt folgen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Prüfung und geben dir eine TÜV-Checkliste mit Informationen zu relevanten Unterlagen und Tipps an die Hand, damit dein Auto anstandslos durch den TÜV kommt.

Lesedauer

6 min

Datum

30.06.2023

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Warum es eine TÜV-Checkliste braucht

Etwa jedes vierte bis fünfte Auto fällt beim TÜV durch. Die Folge: Du brauchst innerhalb weniger Tage einen Termin in einer Werkstatt, um die Mängel rechtzeitig beheben zu lassen – und musst anschließend zur Nachprüfung antreten. Länger als einen Monat Zeit hast du dafür nicht. Das bedeutet nicht nur Stress, sondern kostet auch Geld.

Wann kommt man nicht durch den TÜV?

Die Liste der möglichen Gründe, warum es für dein Fahrzeug am Ende nicht sofort eine neue frische Plakette gibt, ist lang. Denn grundsätzlich können alle Mängel, die die Verkehrssicherheit oder die Umweltverträglichkeit deines Autos erheblich beeinträchtigen, zum Durchfallen führen.


Mögliche Mängel sind in die folgenden sogenannten „Mängelklassen“ eingestuft: Es gibt geringe, erhebliche und gefährliche Mängel sowie die Kategorie „verkehrsunsicher“. Nur bei geringen Mängeln kann im Einzelfall auch dann eine Prüfplakette aufgeklebt werden, wenn die Prüfer:innen davon ausgehen, dass die Mängel unverzüglich behoben werden. In diese Kategorie fällt zum Beispiel eine einzelne defekte Glühlampe. 


Bei erheblichen Mängeln (zum Beispiel Ölaustritt am Motor) oder gefährlichen Mängeln (Ausfall aller Bremslichter) musst du in jedem Fall zur Nachprüfung. Verkehrsunsichere Fahrzeuge werden unverzüglich stillgelegt. Außerdem erfolgt eine entsprechende Information an die Zulassungsbehörde.


Zu den häufigsten Gründen, warum dein Auto nicht durch den TÜV kommt, gehören abgefahrene Bremsbeläge und verschlissene Bremsscheiben, nicht funktionierende oder falsch eingestellte Scheinwerfer oder Blinker sowie abgefahrene oder beschädigte Reifen – alles Dinge, die im Vorfeld leicht überprüft werden können. Mit etwas technischem Sachverstand entweder von dir selbst oder kurz vor dem TÜV-Termin von einem Experten. Viele Werkstätten bieten Vorab-Checks zu einem Pauschalpreis an. Auch interessant: Das A und O der Autowartung – Diese Wartungsintervalle sollten Autobesitzer einhalten

Was kostet ein Vorab-Check in der Werkstatt?

Die Preise für einen Vorab-Check in der Werkstatt variieren mitunter recht deutlich. Daher ist es sinnvoll, Angebote mehrerer Anbieter in deiner Region zu vergleichen. Teure Werkstätten nehmen bis zu 120 Euro, viele Anbieter aber auch nur die Hälfte.

Was kostet der TÜV?

Die Gebühren für die Hauptuntersuchung können je nach Prüforganisation (Dekra, GTÜ, KÜS, TÜV) und Bundesland leicht variieren. In Kombination mit der Abgasuntersuchung (AU) kommst du auf rund 130 Euro. Eine frische Hauptuntersuchung macht sich übrigens gut, wenn du dein Auto verkaufen möchtest. Der Wertverlust ist mit neuer TÜV-Prüfung meist geringer – die Gebühren für die HU sind also gut angelegtes Geld. Möchtest du dein Auto trotzdem ohne TÜV verkaufen, solltest du einige Dinge berücksichtigen. Lies hierzu: Auto ohne TÜV verkaufen – Wie du trotzdem den besten Preis erzielst

Unterschied HU/AU

Bei der Hauptuntersuchung (HU) wird – vereinfacht gesagt – geprüft, ob dein Auto verkehrstauglich ist. Ein positives Testergebnis wird mit der Prüfplakette am hinteren Kennzeichen bestätigt. Kommen bei der Prüfung erhebliche oder gefährliche Mängel ans Tageslicht, müssen diese umgehend beseitigt werden. Du kannst mit deinem Fahrzeug dann innerhalb eines Monats zur Nachprüfung – ansonsten musst du die Hauptuntersuchung komplett wiederholen. Ist das Auto nicht mehr verkehrssicher, darfst du es nicht mehr im Straßenverkehr bewegen.


Die Abgasuntersuchung (AU) ist seit 2010 keine eigene Prüfung mehr, sondern Teil der HU. Bei der sogenannten „Endrohrmessung“ wird gecheckt, ob die vorgegebenen Emissionsgrenzwerte eingehalten werden. Zur AU müssen nahezu alle Pkw mit Diesel- oder Benzinmotor. Ausgenommen sind beispielsweise Fahrzeuge, die maximal Tempo 50 fahren – die Ausnahme gilt also nur für echte Exoten. Apropos Abgase: Gerade der Diesel steht im Verruf. Der Skandal rund um manipulierte Emissions-Grenzwerte machte den Anfang, aktuell wird über Diesel-Fahrverbote diskutiert. Lies hierzu: Diesel-Fahrverbot in München – Das solltest du wissen


Übrigens: Du musst die Hauptuntersuchung und die AU-Teilprüfung nicht zwingend zum gleichen Zeitpunkt erledigen. Sinnvoll ist es aber schon, alleine aus zeitlichen Gründen. Auch interessant: Lieferzeiten für Elektroautos – Wie du die Wartezeit am besten überbrückst

Was wird beim TÜV geprüft?

Die Hauptuntersuchung ist definiert als „zerlegungsfreie Sicht-, Funktions- und Wirkungsprüfung bestimmter Bauteile“ an deinem Auto. Es werden bei der TÜV-Prüfung also keine Komponenten ausgebaut, sondern nur in Augenschein genommen und technisch überprüft.


  • Allgemeines: Übereinstimmung von Fahrzeug-Identifizierungsnummer (Fahrgestellnummer) und den Angaben in der Zulassungsbescheinigung. Kennzeichen und Typenschild werden auf Lesbarkeit überprüft.

  • Beleuchtung: Überprüfung aller Leuchten am Fahrzeug, zum Beispiel Scheinwerfer, Blinker, Rücklichter, Nebelscheinwerfer und Kennzeichenbeleuchtung. Außerdem werden die Leuchtweitenregulierung und die elektrischen Leitungen generell überprüft.

  • Bremsanlage: Prüfung der Bremsen auf ihre Funktionsfähigkeit und Verschleiß. Dies beinhaltet die Leitungen, Schläuche, Beläge, Scheiben und Trommeln.

  • Fahrwerk, Fahrzeugrahmen, Karosserie: Überprüfung der Stoßdämpfer und Aufhängungsteile sowie der Kraftstoffleitungen. Rahmen und tragende Teile werden auf Rost gecheckt. Karosserie und Rahmen müssen strukturell intakt sein.

  • Reifen und Räder: Prüfung der Reifen auf ausreichende Profiltiefe und korrekten Reifendruck. Außerdem legen die Prüfer:innen ein Augenmerk auf Beschädigungen wie Beulen oder Risse. Die Reifen sollten gleichmäßig über die gesamte Reifenbreite abgefahren sein.

  • Lenkung: Überprüfung auf Leichtgängigkeit und Zielgenauigkeit. Es darf kein allzu großes Spiel und keine Vibrationen geben.

  • Sichtfeld des Fahrers: Überprüfung der Windschutzscheibe, der Scheibenwischerblätter und der Scheibenwaschanlage. Auch die Rückspiegel müssen intakt und sicher befestigt sein.

  • Abgasemissionen: Bei der Abgasuntersuchung (AU) wird gemessen, ob dein Fahrzeug die gültigen Emissionsgrenzwerte einhält. Außerdem wird der Auspuff auf Dichtigkeit überprüft. Auch Bauteile wie Katalysator oder Dieselpartikelfilter werden auf Funktionsfähigkeit gecheckt.

Wie lange darf man die HU überziehen?

Die erste Hauptuntersuchung wird drei Jahre nach Erstzulassung deines Autos fällig, danach im Abstand von zwei Jahren. Dass du nach der Erstzulassung noch ein zusätzliches Jahr bis zur ersten TÜV-Prüfung geschenkt bekommst, kann bei der Frage entscheidend sein, ob du einen Gebraucht- oder Neuwagen kaufen willst. 


Überziehst du die Frist um mehr als zwei Monate oder vereinbarst den TÜV-Termin zu spät, wird eine sogenannte „Ergänzungsprüfung“ fällig. Dein Auto wird dann nicht nur strenger kontrolliert, es erhöhen sich aufgrund der Mehrarbeit für die Prüfer:innen auch die Kosten um 20 Prozent. Von dieser „Ergänzungsprüfung“ ausgenommen sind Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen, deren TÜV-Plakette außerhalb der Saison – im „Winterschlaf“ – abläuft. In diesem Fall muss das Auto erst dann zur Prüfung, wenn es wieder bewegt werden darf. 


Neben den Extrakosten für die Ergänzungsprüfung droht bei einer verspäteten TÜV-Prüfung auch ein Verwarngeld. Ab zwei Monaten Verzug werden 15 Euro fällig, ab vier Monaten 25 Euro. Liegt die Fälligkeit der HU mehr als acht Monate zurück, gibt es ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg. 


Gut zu wissen: Das Verwarn- oder Bußgeld wird übrigens nicht fällig, wenn die Frist für die nächste HU bei einem Urlaub im Ausland abläuft und du nachweisen kannst, dass dein Wagen zum Zeitpunkt der Ausreise aus Deutschland noch einen gültigen TÜV hatte. Dieser Fall tritt zum Beispiel ein, wenn du für längere Zeit auf einem Roadtrip im Ausland bist. Apropos: Im Ausland gibt’s keine Strafen für eine abgelaufene HU.

Deine TÜV-Checkliste zum Abhaken: Was muss ich beachten, wenn ich zum TÜV muss?

Mit unserer TÜV-Checkliste kannst du selbst schon vor der Hauptuntersuchung wichtige Dinge überprüfen und Mängel vorab beseitigen. Die Liste eignet sich übrigens auch als Basis für den Gebrauchtwagen- oder Neuwagenkauf. Schließlich gilt es auch vor dem Kauf, einige Checks durchzuführen – und sich nicht einzig und allein auf die Probefahrt zu verlassen.


  • Beleuchtung und Elektronik: Funktionsfähigkeit aller Scheinwerfer, Blinker und Rücklichter überprüfen sowie Funktion der Hupe und der Warnblinkanlage testen. Kontrollleuchten im Auto, zum Beispiel für ABS oder Airbag, dürfen nicht dauerhaft leuchten, sondern nur kurz beim Start des Motors.

  • Bremsen und Fahrwerk: Bremsbeläge, -scheiben und -leitungen auf Verschleiß prüfen. Stoßdämpfer müssen dicht sein.

  • Reifen und Felgen: Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe für Sommerreifen beträgt 1,6 Millimeter (Winterreifen: mindestens 4 Millimeter) und die Reifen dürfen keine Beschädigungen wie Beulen oder Risse aufweisen. Auch der Reifendruck (Angabe meist im Tankdeckel) muss stimmen.

  • Sicherheitsgurte und Sitze: Sicherheitsgurte müssen funktionieren, Sitzbefestigungen stabil sein. Gurte und Gurtschlösser auf Beschädigungen prüfen. Wichtig: Alle Sitze mit zur HU bringen, selbst wenn du üblicherweise einzelne Sitze ausgebaut hast.

  • Karosserie und Auspuff: Karosserie und Auspuff auf Roststellen überprüfen. Der Auspuff darf keine Löcher oder Risse haben.

  • Scheiben: Scheibenwischer und Scheibenwaschanlage auf Funktionsfähigkeit checken.

  • Kennzeichen: Die Kennzeichen müssen gut sichtbar und stabil befestigt sein.

Nicht vergessen: Das musst du zum TÜV-Termin mitbringen

Für die Hauptuntersuchung brauchst du die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein). Falls du dein Auto legal getunt oder umgebaut hast, musst du außerdem entsprechende Anbaubestätigungen oder Nachweise zu technischen Änderungen mitbringen. Außerdem wird kontrolliert, ob du einen Verbandskasten, ein Warndreieck und eine Warnweste an Bord hast. Wirst du zur Nachprüfung vorstellig, solltest du den Vorbericht dabei haben.


Informiere dich außerdem, wie du die Gebühren für die Hauptuntersuchung bezahlen kannst, da nicht immer alle Zahlungsmittel akzeptiert werden. Auch interessant: Die richtige Autofinanzierung finden – Das sind deine Optionen

Kümmere dich nicht um den TÜV – mit FINN

Die regelmäßige Hauptuntersuchung kostet nicht nur Geld, sondern vor allem auch Nerven – viele Autofahrer:innen würden sich die HU deshalb am liebsten schenken. Und genau an diesem Punkt kommt das FINN Auto Abo ins Spiel. Dank der kurzen Laufzeiten von sechs oder zwölf Monaten kommst du gar nicht in die Verlegenheit, selbst zur Hauptuntersuchung antreten zu müssen. Im FINN Auto Abo erhältst du deinen Traumwagen zum günstigen Monatspreis inklusive Versicherung, Steuer und TÜV.


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