Wer beim Elektroauto Strom spart, sorgt für mehr Reichweite mit einer Akkuladung und kann sich die ein oder andere Fahrt zur Ladestation aufsparen. Insbesondere im Winter hat es der Akku eines Elektroautos unter erschwerten Bedingungen nicht leicht: Die kälteren Temperaturen und der verstärkte Einsatz von Heizung und Licht haben Auswirkungen auf den Energiespeicher und damit auf die Reichweite des E-Autos. Zum Glück gibt es aber ein paar einfache Tipps und Tricks, die maximale Reichweite - auch beim E-Auto im Winter - effizient auszuschöpfen
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02.03.2022
Dank smarter Technologien lassen sich über eine App viele der aktuellen E-Auto-Modelle aus der Ferne vorheizen. Das E-Auto-Vorheizen ist dann möglich, solang das Auto noch über das Ladekabel an der Stromquelle angeschlossen ist. Solch eine Funktion ist nicht nur gemütlich, sondern bietet darüber hinaus einen entscheidenden Vorteil: Die gespeicherte Wärme in den Sitzen und im Innenraum sorgt dafür, dass bei der Fahrt weniger geheizt werden muss. Dadurch wird keine Akkuleistung und Energie verbraucht. Wer trotzdem noch während der Fahrt friert, so empfiehlt der ACE anstatt der Raumluftheizung die Sitz- und Lenkradheizung zu nutzen, da sie weniger Energie verbrauchen. Gewiss ein unverzichtbarer Tipp für E-Autos im Winter.
Beim Bremsvorgang mit einem Elektroauto lässt sich ein Teil der Bewegungsenergie in elektrischen Strom umwandeln. Die zurückgewonnene Energie wandert im nächsten Schritt zurück in die Batterie und wird dort gespeichert. Diesen Vorgang beschreibt die Rekuperation und vor allem in der Stadt beim Stop-and-go-Verkehr lassen sich dadurch bis zu 20 Prozent Akkukapazität einsparen. Neben dem Rekuperieren gibt es zusätzliche Fahrstufen, wie das One-Pedal-Driving, die für eine möglichst hohe Energierückgewinnung sorgen. Beim One-Pedal-Driving übernimmt der Gasfuß die fast komplette Steuerung der Geschwindigkeit. Sobald der Fahrer seinen Fuß vom Gas setzt, übernimmt die Rekuperation das Bremsen. Zugegebenermaßen benötigt der Fahrstil ein gewisses Maß an Gewöhnung. Insbesondere auf der Landstraße bei einem gleichmäßigen rollen, ist ein “ausbremsen” nicht ideal. In solchen Fällen ist die Segelfunktion von großem Vorteil. Dabei nutzt das System die Schwungenergie des Elektroautos, sobald der Fahrer seinen Fuß vom Gas nimmt. Erst wenn das Bremspedal betätigt wird, setzt die Rekuperation ein.
Fakt ist, egal ob Sommer oder Winter: Ein gleichmäßiges und vorausschauendes Fahren im E-Auto spart Energie. Warum? Starke Beschleunigungsphasen, plötzliches Abbremsen und hohe Geschwindigkeiten sorgen für ein häufiges Bremsen und im umkehrschluss auch wieder häufiges Beschleunigen. Solch ein Verhalten lässt den Stromverbrauch durch die Decke gehen und ist zudem aus Sicherheitsgründen nicht sinnvoll. Was die ideale Geschwindigkeit bei E-Autos betrifft, hängt stark vom Modell und Hersteller, sowie dessen Größe und Gewicht ab. Verschiedene Tests zeigen jedoch, dass eine maximale Reichweite mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 90 und 100 km/h erreicht wird.
Um Ladestress und die damit verbundene “Reichweitenangst” zu minimieren, empfiehlt sich regelmäßiges und frühzeitiges Laden. Egal ob über die Wallbox zu Hause, am Arbeitsplatz oder an einer öffentlichen Ladestation - rechtzeitiges Laden wird belohnt: Zum einen werden unerwarteten Unterbrechungen während der Fahrt aufgrund nicht ausreichender Akkukapazität verhindert. Zum Anderen wird der Akku nicht strapaziert, da er nicht in einem Schub viel Energie aufnehmen muss. Vor allem im Winter bei niedrigen Temperaturen würde dies den Akku stark belasten.
Wir alle kennen die Aussage zu gut: „Bei Kurzstrecken lieber auf das Auto verzichten“. Die Wahrheit ist: Mit dem E-Auto im Winter empfiehlt es sich tatsächlich, kurze Fahrten zu vermeiden – insbesondere dann, wenn dazwischen lange Standzeiten liegen. Sobald das Auto steht kühlen die kalten Außentemperaturen nicht nur den Innenraum, sondern auch die Batterie im Handumdrehen herunter. Beim Losfahren muss dann beides wieder neu aufheizen. Zum einen der Innenraum, damit es gemütlich warm ist und zum anderen die Batterie, um eine optimale Betriebstemperatur zu erreichen.
Nicht ohne Grund verfügen die meisten Elektroautos über einen Eco-Modus, der für mehr Reichweite sorgt. Im "Sparmodus" (Eco-Modus) werden Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit reduziert, um den Energieverbrauch des Fahrzeugs möglichst niedrig gehalten. Beim Fahren mit eingeschalteten Eco-Modus, ist bis zu 10 Prozent mehr Reichweite garantiert. Damit es dabei nicht zu Überraschungen kommt, sollt man sich allerdings im Vorfeld mit den Funktionen des Eco-Modus und den daraus folgenden Auswirkungen auf das Fahrerlebnis vertraut machen. Alle Infos dazu erhalten Fahrer über das Handbuch.
Wer Energie sparen will, kann auf klassische Spar-Tipps zurückgreifen: Keine unnötiges Gewicht mitschleppen ist einer von diesen. Bei unnötiger Ballast im Kofferraum oder auf dem Dach wird nämlich zusätzlich der Luftwiderstand erhöht. Ein Fehler, der sich einfach Vermeiden lässt.
Die Autoreifen sind – vor allem bei Nässe – nicht nur einer der wichtigsten Sicherheitsfaktoren, sondern vergrößern oder verringern je nach Gebrauch auch die Reichweite. Explizit für Elektroautos gibt es eine besondere Reifenbauart, das sogenannte "Tall & Narrow" Prinzip: Das Ziel bei der Herstellung ist es, den den Roll-, sowie auch den Luftwiderstand des Reifens zu reduzieren. Das gelingt durch einen schmaleren Reifen und einem gleichzeitig größeren Felgendurchmesser. Diese Konstruktion verursacht einen geringeren Abroll- und Luftwiderstand, wodurch der Verbrauch gesenkt und die Reichweite erhöht wird. Was den Reifendruck betrifft, so hat bereits ein höherer Luftdruck um 0,2 bar positive Auswirkungen auf die Reichweite. Aber keine Sorge: Fahrkomfort oder -sicherheit leiden darunter nicht, da aus Komfortgründen die Hersteller meist nur den Mindestdruck angeben. Doch auch hier gilt: Um wie viel Prozent die Reichweite durch die Reifen letztendlich steigt, hängt von Modell, Belag und Außentemperatur ab.
Gute Vorbereitung ist alles: Insbesondere bei Elektroautos mit begrenzter Reichweite ist die richtige Planung bei längeren Strecken das A und O. Dank moderner Navigationsgeräte mit Echtzeitdaten des Verkehrs lohnt es sich, vor der Fahrt die schnellste und effizienteste Reiseroute zu befolgen. Wer sich diesen Tipp zu Herzen nimmt, kann laut Forschern der University of California die Reichweite des Elektroautos bis zu 15 Prozent steigen.
Wusstest Du, dass in kalten Winternächten bis zu fünf Grad höhere Temperaturen in der Garage als draußen im freien herrschen? Wer sein Auto über Nacht in der Garage abstellt, profitiert von einer größeren nutzbaren Akkukapazität. Crème de la Crème für Elektroautos im Winter sind natürlich Tiefgaragen, die Frostsicherheit garantieren. Egal ob Stromer oder Benziner, für beide Fahrzeugtypen gilt insbesondere bei Minusgraden im Winter: raus aus dem freien und ab in die Garage - insofern möglich. Die wärmeren Temperaturen verkürzt unter anderem die Ladezeit der Batterie und vermeidet zusätzlich ein stärkeres Abkühlen des Akkus.