RatgeberScheinwerfer polieren: Erlaubt oder verboten?

Die Scheinwerfer deines Autos zu polieren liegt nahe, sobald sie matt oder trüb werden. Jedoch unterliegen Autoscheinwerfer strengen gesetzlichen Bestimmungen. Sie besitzen eine Bauartgenehmigung gemäß 22a Abs. 7 StVZO, die jede Veränderung ausschließt, da die Abdeckscheibe die EU-Typzulassungsanforderungen erfüllen muss.


In diesem Artikel erfährst du, welche Methoden zur Pflege deiner Autoscheinwerfer zugelassen sind und welche du unbedingt vermeiden solltest. Zudem erhältst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du durch einfache Reinigungsmethoden das Beste aus deinen Scheinwerfern herausholen kannst.

Ein Polestar mit eingeschalteten Scheinwerfern.

Kurz & knapp: Darf man Scheinwerfer polieren?

Es ist wichtig zu wissen, dass das Polieren von Autoscheinwerfern grundsätzlich verboten ist. Autoscheinwerfer unterliegen strengen gesetzlichen Bestimmungen und besitzen eine Bauartgenehmigung. Diese Genehmigung stellt sicher, dass die Scheinwerfer bestimmte Lichtwerte einhalten, um die Sicherheit im Verkehr zu gewährleisten. Scheinwerfer müssen den Anforderungen der Hauptuntersuchung entsprechen, um die TÜV-Zulassung zu erhalten.


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Jegliche Veränderung an den Scheinwerfern, einschließlich des Polierens, kann diese Genehmigung beeinträchtigen. Das Polieren kann dazu führen, dass die Scheinwerfer nicht mehr konform mit den gesetzlichen Anforderungen sind, was rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. 


Wir raten dir daher dazu, gegebenenfalls einen eine Werkstatt zu konsultieren, bevor du selbst mit Schleifpapier oder Backpulver bewaffnet deine Autoscheinwerfer polierst.

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Autoscheinwerfer polieren: Hausmittel

Viele Menschen greifen gerne auf Hausmittel zurück, ob beim Reinigen des Autoinnenraums oder um Flecken aus der weißen Bluse zu entfernen. Doch beim Polieren von Autoscheinwerfern ist Vorsicht geboten. Nicht alle Hausmittel sind geeignet und viele sind sogar eher schädlich. Eine unsachgemäße Aufbereitung kann zu weiteren Schäden an den Scheinwerfern führen.


Welche Hausmittel solltest du also auf gar keinen Fall verwenden?

  • Cola: Ein Hausmittel, zu dem häufig gegriffen wird, ist Cola. Aber Cola enthält Phosphorsäure, die Kunststoff angreifen kann. Schon nach kurzer Anwendung kann dies zu matten und beschädigten Oberflächen führen, was die Lichtleistung der Scheinwerfer erheblich beeinflussen kann. Und so gar nicht zum gewünschten Ergebnis führt.
  • Zahnpasta: Zahnpasta wird oft empfohlen, da sie mikroskopisch kleine Schleifpartikel enthält. Diese können zwar leichte Verfärbungen und Ablagerungen entfernen, hinterlassen aber feine Kratzer, die die Lichtstreuung negativ beeinflussen. Zudem hält der Effekt meist nicht lange an, was bedeutet, dass die Scheinwerfer nach kurzer Zeit wieder trüb werden können.
  • Backpulver: Viele schwören auch auf Backpulver, da es leicht alkalisch ist und als milder Schleifstoff fungiert. Doch auch hier besteht die Gefahr, dass feine Kratzer entstehen und der Kunststoff angegriffen wird. Dies kann dazu führen, dass die Scheinwerfer porös werden und an Effizienz verlieren.


Die Anwendung dieser Hausmittel beschädigt die Scheinwerfer also eher, statt sie zu reinigen. Statt Hausmitteln sollten also speziell entwickelte Produkte und Methoden verwendet werden, um die Scheinwerfer zu pflegen, ohne deren Oberfläche zu beschädigen. Dazu gehören zum Beispiel Scheinwerfer-Poliersets oder bestimmte Autoshampoos.

Scheinwerfer polieren: Schleifpapier

Eine häufig genannte Methode zum Polieren von Scheinwerfern ist die Verwendung von Schleifpapier. Doch auch Schleifpapier ist keine gute Idee, um matte oder blinde Scheinwerfer zu polieren. 


Schleifpapier kann zwar die oberste Schicht des Scheinwerfers abtragen, hinterlässt aber oft feine Kratzer, die die Lichtstreuung beeinflussen und die Leuchtkraft der Scheinwerfer verringern. 


Selbst wenn sehr feines Schleifpapier verwendet wird, besteht das Risiko, die Oberfläche irreparabel zu beschädigen. Professionelle Werkstätten nutzen spezielle Ausrüstung und mehrere Schleifphasen, um sicherzustellen, dass die Oberfläche gleichmäßig abgetragen und anschließend wieder aufpoliert wird. Dabei kommen hochwertige Poliermittel und Schleifgeräte zum Einsatz, die für den Laien kaum zu handhaben sind.


Die Nutzung von Schleifpapier ohne das richtige Know-how und die erforderliche Ausrüstung kann die Scheinwerfer stark beschädigen. Die Oberfläche kann ungleichmäßig werden, was die Lichtleistung und damit die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigen kann. 

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Anleitung: Autoscheinwerfer reinigen statt polieren

Eine regelmäßige Reinigung kann helfen, matte, trübe oder blinde Scheinwerfer vorzubeugen. Hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deine Scheinwerfer optimal pflegst, um ihre Lebensdauer zu verlängern.

  1. Vorbereitung: Es ist wichtig, dein Fahrzeug in einer schattigen Umgebung zu parken, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Stelle sicher, dass du alle benötigten Materialien zur Hand hast:
    • Mikrofasertücher
    • milde Seife
    • Wasser
    • Spezialreiniger für Scheinwerfer
    • Schutzversiegelung
  2. Grobreinigung: Beginne damit, deine Scheinwerfer mit lauwarmem Wasser und einem Mikrofasertuch abzuwischen, um oberflächlichen Schmutz und Staub zu entfernen. Verwende keine harten Schwämme oder Bürsten, die Kratzer verursachen könnten.
  3. Detailreinigung: Trage einen speziellen Scheinwerferreiniger auf und folge den Anweisungen auf der Verpackung. Dies hilft, tiefere Ablagerungen und Verfärbungen zu entfernen, die sich nicht beim einfachen Abwischen lösen.
  4. Sanftes Schrubben: Wenn der Schmutz hartnäckig ist, kannst du ein weiches Mikrofasertuch oder einen weichen Schwamm nutzen, um die Oberfläche leicht zu schrubben. Achte darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, um Kratzer oder Beschädigungen zu vermeiden.
  5. Abspülen und Trocknen: Spüle den Reiniger gründlich mit klarem Wasser ab und trockne die Scheinwerfer anschließend mit einem sauberen Mikrofasertuch, um Wasserflecken zu vermeiden. Dies stellt sicher, dass keine Rückstände zurückbleiben, die später zu Schlieren oder weiteren Verschmutzungen führen könnten.
  6. Versiegelung auftragen: Trage abschließend eine Schutzversiegelung auf. Diese bildet eine Schutzschicht gegen UV-Strahlung und Schmutzpartikel. Eine gute Versiegelung kann die Notwendigkeit von häufigen Reinigungen reduzieren und die Lebensdauer deiner Scheinwerfer verlängern.


Tipp: Ein spezieller Lack kann nach den Polituren verwendet werden, um die Scheinwerfer zu versiegeln, sie zu schützen und ihre Durchsichtigkeit zu gewährleisten.


Regelmäßige Reinigung, idealerweise einmal im Monat, hilft, die Scheinwerfer klar und funktionstüchtig zu halten. Diese Prophylaxe kann teure Reparaturen oder den Austausch der Scheinwerfer vermeiden.


Übrigens: Reparaturkosten beim Leasing: Alles, was du wissen musst.

Neue Scheinwerfer: Werkstatt-Kosten

Wenn die Scheinwerfer trotz regelmäßiger Reinigung zu matt oder beschädigt sind, bleibt oft nur der Austausch. Neue Scheinwerfer kosten etwa 100 Euro, hinzukommen aber noch Arbeitskosten der Werkstatt. 

  1. Materialkosten: Die Kosten für neue Scheinwerfer variieren je nach Fahrzeugmodell und Marke. Für gängige Modelle beginnen die Preise bei etwa 100 Euro pro Scheinwerfer und können bis zu mehreren hundert Euro für Premium- oder Spezialausführungen steigen.
  2. Arbeitskosten: Der Austausch von Scheinwerfern erfordert Fachkenntnisse und spezielle Werkzeuge, weshalb Werkstätten dafür Arbeitskosten berechnen. Diese Kosten variieren je nach Werkstatt und Region, liegen aber durchschnittlich zwischen 50 und 150 Euro pro Scheinwerfer. Manche Werkstätten bieten Pauschalpakete an, die alle Arbeits- und Materialkosten inkludieren.
  3. Zusätzliche Dienstleistungen: Manchmal werden zusätzliche Services wie die Justierung der neuen Scheinwerfer, eine elektronische Lichtvermessung oder eine allgemeine Fahrzeugüberprüfung angeboten. Diese können die Gesamtkosten erhöhen, bieten aber einen zusätzlichen Mehrwert und stellen sicher, dass die neuen Scheinwerfer optimal funktionieren.
  4. Langfristige Vorteile: Der Einbau neuer, leistungsstarker Scheinwerfer verbessert nicht nur die Fahrzeugsicherheit, sondern auch den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs. Klare und funktionstüchtige Scheinwerfer tragen wesentlich zum optischen und technischen Zustand deines Autos bei.

Fazit: Wie kann man Autoscheinwerfer polieren?

Das Polieren von matten Autoscheinwerfern mag auf den ersten Blick die einfachste Lösung sein, ist jedoch gesetzlich verboten. Vor allem Hausmittel wie Cola, Zahnpasta und Backpulver sind keine geeigneten Lösungen und können die Scheinwerfer eher verschlimmern als verbessern. Schleifpapier ist ebenfalls keine gute Wahl, da es die Oberfläche leicht ruinieren kann. 


Am besten reinigst du die Scheinwerfer regelmäßig, um einem Schaden vorzubeugen. Klare Scheinwerfer sind entscheidend für eine gute Sicht beim Fahren. Sollte auch das nicht mehr helfen, führt der Weg wohl nur noch zur Werkstatt, um neue Scheinwerfer einsetzen zu lassen. 

FAQs

Man kann Autoscheinwerfer zwar polieren, das ist jedoch gesetzlich verboten.

Um Scheinwerfer wieder klar zu bekommen, sollten sie gründlich gereinigt und gegebenenfalls geschliffen und poliert werden. Die beste Methode ist, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, wo die Scheinwerfer professionell wieder auf Hochglanz gebracht werden können. Eine Versiegelung nach der Politur hilft, die Klarheit langfristig zu erhalten.

Blinde Scheinwerfer werden in mehreren Schritten behandelt: Erst werden sie gereinigt, dann mit verschiedenen Körnungen von Schleifpapier bearbeitet und abschließend poliert. Zum Abschluss wird eine Schutzversiegelung aufgetragen. Wichtig ist jedoch, dass das Polieren von Scheinwerfern gesetzlich nicht erlaubt ist.

Scheinwerfer dürfen nicht poliert werden, weil jede Veränderung die gesetzliche Bauartgenehmigung und damit die Verkehrssicherheit beeinträchtigen kann. Veränderungen an der Oberfläche können die Lichtstreuung und -intensität negativ beeinflussen. 

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