Die Schadenfreiheitsklasse entscheidet darüber, wie teuer die Kfz-Versicherung wird und welcher Versicherer dir eine Police anbietet. Doch was sagt die Schadenfreiheitsklasse konkret aus, welche Faktoren liegen der Einstufung zugrunde und was ist zu tun, wenn du nach einem Umfall deine aktuelle Schadenfreiheitsklasse behalten möchtest? Wir haben die Antworten.
7 min
24.05.2023
Der Beitrag für deine Kfz-Haftpflicht- oder gar Vollkaskoversicherung hängt maßgeblich von deiner Schadenfreiheitsklasse, kurz SF-Klasse, ab. Auf Grundlage dieser berechnet der Versicherer, wie wahrscheinlich es ist, dass du in nächster Zeit einen Unfall oder andere Schäden an deinem oder einem anderen Auto verursachen wirst.
Die Schadenfreiheitsklasse steht für die Anzahl der Jahre, die du bisher unfall- und schadenfrei Auto gefahren bist. Die Einstufung in unterschiedliche Schadenfreiheitsklassen ist für dich als Autofahrer:in wichtig, weil du mit einer höheren SF-Klasse weniger Geld für deine Kfz-Versicherung bezahlen musst.
Wenn du also umsichtig und vorausschauend Auto fährst und keine Schäden verursachst, wirkt sich das positiv aus. Mit dem Ergebnis: Du wirst in eine höhere Schadenfreiheitsklasse eingruppiert und kannst dich im Gegenzug über günstige Versicherungsbeiträge freuen. Heißt: Ohne Unfall steigt deine Schadenfreiheitsklasse, was umgekehrt dazu führt, dass die Beiträge sinken. Versicherer sprechen hier von einem sogenannten Schadenfreiheitsrabatt (SFR), den sie dir einräumen, wenn du jahrelang unfallfrei mit dem Auto unterwegs warst und bist. Tipp: Vor dem Abschluss einer neuen Autoversicherung solltest du dich umfassend informieren. Such dazu zum Beispiel im Netz nach den besten Kfz-Versicherungen im Vergleich. So bekommst du einen Anhaltspunkt, worauf du achten solltest.
Wichtig: Weil die Höhe der Schadenfreiheitsklasse aussagt, wie wahrscheinlich es ist, dass du Schäden an deinem oder einem anderen Auto verursachen wirst, gilt sie nicht für die Teilkaskoversicherung. Denn mit einer Teilkaskoversicherung versicherst du dich nur gegen Schäden, auf die du als Fahrer:in keinen Einfluss hast – wenn zum Beispiel ein Marder ein Kabel durchbeißt oder ein Sturm dein Auto beschädigt. Bei der Schadenfreiheitsklasse kommt es dagegen einzig und allein auf dein Fahrverhalten an. Apropos: Lieber Teilkasko oder doch gleich Vollkasko? Was du bei der Wahl der Kfz-Versicherung wissen musst
Die folgende Schadenfreiheitsklassen-Tabelle hilft dir dabei, das Prinzip der Schadenfreiheitsklasse besser zu verstehen:
Schadenfreiheitsklasse | Rabatt, den die Versicherung auf den Beitragssatz einräumt (in Prozent) |
---|---|
SF-Klasse 1 | 0 |
SF-Klasse 2 | circa 15 |
SF-Klasse 3 | circa 30 |
SF-Klasse 4 | circa 40 |
SF-Klasse 5 bis 8 | 45 bis 50 |
SF-Klasse 9 bis 15 | 55 bis 60 |
SF-Klasse 16 bis 25 | 65 bis 70 |
SF-Klasse 26 bis 30 | circa 75 |
SF-Klasse 31 bis 35 | circa 80 |
SF-Klasse 36 bis 40 | circa 81 |
SF-Klasse 41 bis 45 | circa 82 |
SF-Klasse 46 bis 50 | circa 83 |
Neben den oben aufgeführten Schadenfreiheitsklassen gibt es noch sogenannte Sonderklassen. Diese betreffen nur bestimmte Personenkreise:
Schadenfreiheitsklasse 1/2 mit einem erhöhten Beitragssatz von ungefähr 140 Prozent:
In diese SF-Klasse wirst du eingruppiert, wenn du den Führerschein schon mindestens drei Jahre hast, aber zum ersten Mal ein Auto auf deinen Namen versicherst.
In die Schadenfreiheitsklasse 0 steckt dich deine Versicherung, wenn du Fahranfänger:in bist und dein erstes Auto auf deinen Namen versicherst.
Ganz klar: Die beste SF-Klasse ist die mit dem meisten Rabatt. Schaffst du es, mindestens fünf Jahre unfallfrei Auto zu fahren, kannst du schon mit einem Rabatt von bis zu 50 Prozent rechnen. Je länger du ohne Unfall unterwegs bist, desto größer wird dein Rabatt. Die beste SF-Klasse, die du (theoretisch) erreichen kannst, ist die SF-Klasse 46 bis 50. In der Praxis ist es allerdings relativ unwahrscheinlich, dass du mindestens 46 Jahre Auto fährst, ohne jemals einen Unfall oder Schaden zu verursachen.
Fahranfänger:innen zahlen unter anderem deswegen höhere Beiträge für ihre Kfz-Versicherung, weil sie keine unfallfreien Jahre nachweisen können. Damit du als Fahranfänger:in trotzdem keine Unsummen für deine Autoversicherung zahlen musst, gibt es einen einfachen Trick: Eine andere Person kann ihre Schadenfreiheitsklasse auf dich übertragen. In den meisten Fällen „opfert“ ein Elternteil seine Rabatte.
Jedoch lohnt sich dieses Vorgehen nur, wenn der Sohn oder die Tochter schon einige Jahre den Führerschein hat und nun selbst eine Kfz-Versicherung abschließen möchte. Denn eine Voraussetzung bei der Übertragung der Schadenfreiheitsklasse ist, dass der/die Empfänger:in nur so viele Jahre übernehmen kann, wie er oder sie im Besitz eines Führerscheins ist. Konkret: Wenn du gerade erst den Führerschein gemacht hast und die Schadenfreiheitsklasse eines Angehörigen übernehmen willst, lohnt sich das nicht. Hast du dagegen schon fünf Jahre den Führerschein und bisher noch keine Autoversicherung abgeschlossen, sieht es schon anders aus. In diesem Fall kannst du mit einem Rabatt von 40 Prozent oder mehr rechnen. Passend hierzu: Klein und erschwinglich – Die besten Autos für Fahranfänger
Und wenn’s doch mal kracht? Unfälle passieren. Leider. Das hat auch Auswirkungen auf deine Schadenfreiheitsklasse. Eine Rückstufung ist die Folge und nach einem Unfall doppelt ärgerlich. Denn dann hast du nicht nur Kosten und Ärger wegen des Unfalls, sondern musst in den kommenden Jahren auch noch höhere Beiträge für deine Kfz-Versicherung zahlen. Verhindern kannst du das nur, indem du die Kosten für den Schaden übernimmst oder deiner Versicherung die Kosten erstattest. Dieses Vorgehen nennt man Schadenrückkauf. Es lohnt sich, das vorher genau durchzurechnen. Unter Umständen ist es kostengünstiger, den Schaden selbst zu regulieren, dafür aber dauerhaft in einer günstigeren Schadenfreiheitsklasse zu bleiben.
Das Problem dabei: Der Grad der Rückstufung kann von Fall zu Fall enorm variieren. Wie schnell du in eine andere Schadenfreiheitsklasse absteigst, hängt von individuellen Gegebenheiten ab. So gibt es zum Beispiel unterschiedliche Rückstufungstabellen für die Haftpflicht-und Vollkaskoversicherung. Und: Solltest du sogar mehrere Unfälle pro Jahr haben, wirst du umso mehr zurückgestuft. Am einfachsten ist es, du erkundigst dich direkt bei einer Kfz-Versicherung und bespricht die verschiedenen Möglichkeiten. Die andere Option: Du schließt eine Versicherung mit einem Rabattschutz ab. Dann weißt du zuverlässig, wie hoch dein jährlicher Beitrag ist. Auch dann, wenn du in einen Unfall gerätst.
Übrigens: Willst du wissen, wie schnell du nach einem Unfall wieder in eine andere Schadenfreiheitsklasse aufsteigst, kannst du die Tabelle von oben nutzen. Es gelten dieselben Zeiträume.
Ja, manche Versicherungen lassen eine bereits erworbene Schadenfreiheitsklasse nach einer gewissen Zeit – mal sind es sieben, mal zehn Jahre – verfallen. Um deine ursprüngliche Schadenfreiheitsklasse zurückzubekommen, reicht es in vielen Fällen aber, wenn du die vorherige SF-Klasse bei deiner Versicherung nachweisen kannst. Auch interessant: Du möchtest deine Kfz-Versicherung kündigen? Das solltest du wissen!
Du hast keine Lust, dich mit Schadenfreiheitsklassen und anderen Aspekten rund um die Versicherungspolice zu befassen? Dann lass es doch einfach! Mit einem FINN Auto Abo musst du dich nicht darum kümmern, denn wir übernehmen die Versicherung für dich.
Mehr noch: Mit dem FINN Auto Abo bekommst du ein Rundum-sorglos-Paket. Du zahlst einen monatlichen Fixpreis und bist nur noch für einen vollen Tank oder das Laden deines neuen (E-)Autos verantwortlich. Kosten für Steuer, TÜV, Anmeldung und Zulassung deines Wunschmodells, Reparaturen, Wartung und Verschleiß – übernehmen wir für dich.
Das Beste: Dank kurzer Laufzeiten entscheidest du ganz flexibel, wie lange du das Auto nutzen möchtest. Sechs oder zwölf Monate? Du hast die Wahl. Passt das Auto nicht mehr zu dir, gibst du es einfach zurück und verliebst dich in einem optionalen Folge-Abo vielleicht in ein neues Modell. Auch dann gilt: In unter fünf Minuten online abonniert. Ohne Papierkram und bürokratische Umwege. Direkt zu dir nach Hause geliefert.
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Du findest deine SF-Klasse nirgends? Kein Problem: Du kannst sie dir auch selbst
ausrechnen. Dazu musst du lediglich wissen, wie lange du schon ein Auto auf deinen Namen versichert hast, ohne einen Unfall verursacht zu haben.
Die Rechnung ist ganz einfach:
Anzahl der Jahre, die du unfallfrei versichert bist - 1 = Schadenfreiheitsklasse
Die Schadensfreiheitsklasse ist aber nicht das Einzige, das du dir selbst ausrechnen kannst. Du willst ein Auto leasen und fragst dich, ob sich Leasing für dich lohnt? So kannst du deine Leasingrate ganz einfach selbst berechnen
Noch Fragen offen? Weitere Informationen zum Thema Schadenfreiheitsklasse bekommst du hier.
Sofern du nicht die Schadenfreiheitsklasse eines Angehörigen übernehmen kannst, wirst du als Fahranfänger:in in der Regel in die Schadenfreiheitsklasse 1/2 oder 0 eingruppiert.
Meist kannst du nach einer Unterbrechung der Versicherung dort weitermachen, wo du zuvor aufgehört hast. Du bekommst deine vorherige Schadenfreiheitsklasse also wieder zurück.
Wenn du deinen Versicherer wechselst, behältst du in der Regel deine Schadenfreiheitsklasse.
Bei den meisten Versicherungen gibt es eine sogenannte Sondereinstufung für den Zweitwagen. Wie hoch die jeweilige Schadenfreiheitsklasse ist, hängt von deinen individuellen Konditionen ab.
Ja, in manchen Fällen geht das. Du solltest dazu direkt mit deinem gewünschten Versicherer in Deutschland sprechen und das Vorgehen klären.
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